Britta Schatton

Britta Schatton

Die dreiteilige Collagengruppe veranschaulicht ein subjektives, sinnliches Erleben von Farb- und Lichtstimmungen, von Ansichten und Geschichten in Landschaft und Natur.

Die subtile Tiefenwirkung entsteht hier aus der Komposition und Überlagerung von Elementen aus Geweben und Papieren unterschiedlicher Materialdichte und deren Durchdringung mit Merinowollefasern. Über die optische Wahrnehmung hinaus wird hier eine weitere, haptisch-sinnliche Komponente erfahrbar. Der Bildaufbau ist komplex und durch unterschiedliche, aufeinanderfolgende manuelle Arbeitsprozesse geprägt.

Nach Fertigstellung der Arbeiten habe ich mit der KI Bing Image Creator den sinnlichen Eindruck spielerisch testen wollen, den KI-generierte Bilder nach meinen Vorstellungen eventuell leisten können. Hierfür habe ich kurze Texte mit Schlagwörtern in die KI eingegeben, die einer groben Bildbeschreibung der bereits vorhandenen Collagen nahekommen.

Für die Collage „Rötliche Landschaft mit Tempeln“ gab ich den Text „abstrakte rötliche, gelbe und grüne Flächen mit griechischen Tempeln und Pflanzen“ ein, später den Zusatz „Pastell“.

Die Collage „Seeblick am Abend“ erhielt die Beschreibung „abstrakte violette, grünliche, beige Flächen mit roten Fischen, Segelboot und Pflanzen“.

Die Collage „Ort in der Ferne“ beschrieb ich mit „abstrakte beige, rote, rosa, bläuliche und braune Flächen mit drei kleinen Häusern und Pflanzen“.

Die Ergebnisse der KI-generierten Varianten meiner ursprünglichen Bildidee lassen im direkten Vergleich die Vielschichtigkeit, die lebendigen Oberflächenstrukturen und das Leuchten der handgefärbten Komponenten vermissen. Es fehlt das Subtile, die Andeutung und sämtliche Darstellungen wirken auf mich künstlich und seltsam leblos. Sie können meiner Vorstellung von Flächen- und Farbkomposition nicht genügen, würden auch als Inspirationsquelle nicht dienen können.

Das bloße Eingeben von bildbeschreibenden Schlagwörtern in die KI kann für mich keine Grundlage künstlerischer Prozesse sein. Das selbst Erlebte und Erfühlte fehlt hier, um es mit meinem Material umsetzen zu können.

Darüber hinaus liebe ich die manuellen, handwerklichen Aspekte meiner Arbeit, das Erforschen des Materials und dessen Veränderung im Prozess. Eine Arbeit, die alle Sinne anspricht.

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