Barbara Toch

Barbara Toch

Nach jahrzehntelanger künstlerischer Arbeit mit Farbe, Stiften, Pinseln, Spachteln, Radiernadeln und eigenen Bildvorstellungen ist künstliche InteIligenz für mich als Werkzeug keine Option. Das Beobachten der Natur, persönliches Erleben und Empfinden, Fotos, TV, digitale Medien und Werke der Kunstgeschichte beeinflussen meine Bildfindungen. Zufälle und Unbewußtes fließen in den Arbeitsprozess ein. So ergibt sich bestenfalls ein Überraschtsein über das Entstandene.

Digitale Technologien, KI und Algorithmen versuchen kreatives menschliches Schaffen zu imitieren. Es entstehen hochästhetische Bildwelten, Musik verwandelt sich in einen digitalen Farbrausch, unendliche Räume öffnen sich, Schauspieler fürchten, durch Avatare ersetzt zu werden. Der Reiz, mit den Möglichkeiten der KI zu spielen, ist groß.

Das uralte Bedürfnis der Menschen – eine Figur, ein Symbol zu zeichnen, zu singen, einen Vers zu schreiben – wird aber bleiben. Auch die schon oft totgesagte Malerei ohne durch KI erzeugte Vorlagen wird immer Bestand haben. Ob aber diese ursprünglichen Ausdrucksformen in Zukunft noch für viele zum Leben gehören werden, sie erreicht, oder ob die künstliche Überwältigung durch unendliche technische Möglichkeiten der KI das Bedürfnis nach einzigartigen Zeugnissen menschlicher Wahrnehmung ersetzen werden, ist offen.

Die beiden Blätter „Datenströme I” und „Datenströme II” sind eine Metapher für die Fülle an Daten und Informationen auch von KI erzeugten Fake News, die uns durch die verschiedensten Medien erreichen.

In meinen Arbeiten möchte ich ihre unendlichen Vernetzungen durch ineinander verflochtene Lineaturen in „abstrakter“ Form fühlbar machen. Die aus eigenen Fotos entnommenen Collageelemente sind ein Verweis auf die Fragen:
– Echt?

– Falsch?
– Wahrheit?
– Fake?
– Eine Irritation?

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