Die schützenden Wände des Hauses

Zwei Blickwinkel, zwei Häuser –

und die Weite des Horizonts

und das Projekt geht weiter.

Cornelia THEIMER GARDELLA

Tapisserieweberei, Fotografie, Konzeptkunst
ERFURT

Claudia Katrin LEYH

Bildhauerei, Plastik, Grafik
KALTENNORDHEIM

Während unseres Kennenlernens in den vergangenen Monaten, den gegenseitigen Atelierbesuchen, gemeinsamen Essen mit unseren Familien und langen Gesprächen trafen unsere unterschiedlichen Lebensweisen, Charaktere und künstlerischen Ziele aufeinander. 

Während vieler Videochats, Telefonate, E-Mails und Nachrichten entstand ein spannendes Aufeinander-Zugehen. Wir haben unser jeweils angestammtes Terrain verlassen und dennoch unsere individuelle künstlerische Sichtweise zum Ausdruck gebracht. Bereits beim ersten Treffen kreiste unser Gespräch um Räume verschiedenster Art. Innere und äußere Landschaften, die schützenden Wände des Hauses und die Weite des Horizonts. Auf diesem Weg entwickelten wir das gemeinsame Projekt THE HORIZON IS A HOME. Ursprünglich von EINEM gemeinsam zu erschaffenden Objekt ausgehend, entwickelten sich während unseres Austausches zwei Sichtweisen, zwei Blickwinkel, zwei Häuser. Gebaut in gleicher Form und Größe – das eine mit innenliegendem Horizont (Claudia Katrin Leyh), das andere mit außenliegendem Horizont (Cornelia Theimer Gardella) – wirken beide Objekte wie Zwillinge mit jeweils eigenem Charakter. 

Die Objekte spielen mit dem Konzept des Horizonts als ein den Menschen umhüllendes Haus. Dieses Haus wird zum Mittelpunkt des Daseins, doch die gedachte Linie des Horizonts ist nicht starr, sie wandert in dem Maße, in dem der Mensch sich durch den Raum bewegt. 

Die von uns konzipierten Objekte scheinen ebenfalls fließend, die Horizontstreifen brechen die Wände auf und ermöglichen einen Dialog mit der Umgebung.
Im September 2022 reisten die Häuser in verkleinertem Maßstab mit Cornelia Theimer Gardella von Thüringen in den Südwesten der USA. Hier standen unsere HORIZONTHÄUSER vor der großen Weite der Hochwüste New Mexicos und Colorados. 

Unser nächster Schritt ist die Weiterentwicklung des Projektes mit dem Ziel, zwei Objekte in der Größe 2 x 2 x 3,5 m zu bauen, das Haus mit innenliegendem Horizont wird begehbar.

Wir bringen unsere HORIZONTHÄUSER zum Publikum. Unsere Objekte sollen temporär an öffentlichen Plätzen, in der Landschaft, im Innen- und Außenbereich stehen. Dort wollen wir die Menschen einladen, innezuhalten, zu schauen, sich auseinanderzusetzen, zu fragen oder Antworten zu finden, sich in den artifiziellen Raum des begehbaren Hauses zu begeben.