MAX ROßNER und YVONNE M. KLUG

Vom Ordnen,

Eine gemeinsame Fragestellung

Anordnen

legt die Grundlage für eine gemeinsam

und Sammeln

gestaltete Bild-Komposition.



Max ROßNER

Grafik, Freie Kunst
WEIMAR


Yvonne M. KLUG

Objekte
ASCHAFFENBURG

(UM)ORDNUNGEN 

Ordnung ist nichts Messbares, sie ist intersubjektiv. Wie umgehen mit der Begrifflichkeit der „Anordnung“, die ausschließlich auf Konsens beruht? Denn wir verinnerlichen unsere Systematiken, sie sind Teil unserer Persönlichkeit. Dem gegenüber stehen unsere anerzogenen, soziologisch manifestierten Gewohnheiten. 

Wenn wir in diesem Zusammenhang einen Blick auf den Trend zur Selbstoptimierung werfen, könnten wir schnell zu der Vermutung gelangen, dass die kontinuierliche (Selbst-)Überwachung und Perfektionierung unseres Alltages und der damit einhergehenden Tagesschemata scheinbar des Menschen innerstes Bedürfnis ist. Können wir daher Anordnungen jeglicher Art als reine Orientierungshilfe und im Sinne einer systematischen Erfassung unserer Welt begreifen? Ergänzt die äußere Ordnung die innere des Individuums? Auch in der Bildenden Kunst sind Anordnungen, Sortierungen und Sammlungen sowie die Wiederholung zur gängigen Arbeitsweise von Künstler:innen geworden.


Max Roßner und Yvonne M. Klug behandeln das Thema der menschlichen Ordnungssysteme konkret am Beispiel der eigenen Arbeiten, des eigenen Lebensumfeldes. Hierfür wurden jeweils dem Tandem- Kollegen begonnene oder verworfene Arbeiten zur Verfügung gestellt – ohne jegliche Einschränkung. Ideen, Entwürfe, Vorstudien und Versuche des Einen wurden so zum Grundmaterial des Anderen. Auf diesem Wege wurden auch frühe Probleme oder Fragestellungen des Einen vom Anderen interpretiert, umgedeutet und/oder weiterentwickelt. So entstand aus Siebdrucken Roßners (Direktbelichtung von Röntgenbildern) eine umfangreiche Installation von Yvonne M. Klug aus Papier und Pappe, die Fragilität und Stabilität einander gegenüberstellt. Ebenso wurden verschiedene Objekte Klugs unter den Händen Roßners zu Material-Direktdrucken eingeebnet. Nach dieser Fragmentierung und anschließender Neukomposition ist eine streng limitierte Edition entstanden. So wurde in unserer Kooperation der Ordnungsbegriff neu verhandelt und eine breitere Perspektive auf unsere (An-)Sammlungen als Panorama eröffnet.


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