Zwei künstlerische Positionen

Impuls und

kommen einander über das

Resonanz

gemeinsame Thema Bäume nahe.

Annemarie WORBES

Malerei
LEIPZIG

Anette RASCHE

Zeichnung, Collage
MEININGEN

ANNE WORBES: „Momentan arbeite ich an einer Serie BÄUME. Ich stelle dabei Parallelen fest zur menschlichen Figur in Formen, Farben, Haltung – ausgestreckt, tief verwurzelt, entwurzelt, trocken und durstig, weit verzweigt, beschnitten, fruchtbringend, wachsend, einsam, kommunikativ.“

ANETTE RASCHE: „Ich bevorzuge das serielle Arbeiten und kleine Formate. Es gibt nichts Abgeschlossenes, sondern nur Entscheidungen für Möglichkeiten. Alles ist offen. Kein Ende in Sicht. Ein Spiel der Varianten zwischen Gelingen und Scheitern. Serielles Arbeiten bedeutet für mich Bewegung und Verwandlung zugleich. Wie Poesie. Der Raum zwischen den Blättern ist das, was sich für mich zwischen den Zeilen liest, wie die Lücke zwischen zwei Gedanken.“ Unsere Herangehensweise an die Bildentstehung ist sehr verschieden in Format, der Wahl der Malmittel, der künstlerischen Technik und des Prozesses an sich. Nach einem Ideenaustausch einigten wir uns recht schnell auf das Thema BÄUME und auf die im Folgenden beschriebene Vorgehensweise:

ANNE: BÄUME. Drei Arbeiten, je 80 x 60 cm, Öl auf Leinwand, sind speziell im Rahmen des Tandems entstanden und dienten als impulsgebende Bilder, um die Tandem-Partnerin in Resonanz gehen zu lassen.

ANETTE: BLÄTTER. In Resonanz und Ergänzung dazu entstand eine Serie von 15 Einzelarbeiten im Format von je 20 x 20 cm. Es sind Zeichnungen von fiktiven, erfundenen Blättern, die beim Betrachten von Annes Baumbildern nur im Fühlbaren, nicht jedoch im Sichtbaren wahrnehmbar sind. Beim Zeichnen wurden Fragmente verwitterter Litfasssäulenplakate verarbeitet. Das Wesen der Blätter zeigt sich im Verwelktsein: zerbrechlich, zart, feingliedrig, fragil ...

ANETTE: FLASCHENPOST. Aufgrund besonderer Umstände sind wir uns nicht persönlich begegnet, jedoch gab es mehrere Telefonate mit intensivem Austausch, E-Mail-Korrespondenz inklusive. Die Flaschenpost-Collagen, handvernäht aus Papierresten während einer Reise – stehen für unsere Kommunikation im Tandem. Wir haben uns nicht gesehen und sind uns doch sehr nah gekommen.